Laufendes Projekt

Deutsches RLS-Patientenregister (DE-RLS-PREG) als Deutsche Komponente des Patient-driven European Restless-Legs-Syndrome-Registry (EU-RLS-PREG)

Institution: Philipps-Universität Marburg, Klinik für Neurologie
Projektleitung: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang Oertel


Ein Patientenregister ist ein Datenbanksystem zur Erfassung von Patienten und deren Behandlungsdaten. Ziel des Projekts ist der Aufbau und die Testung eines RLS-Patientenregisters für Deutschland als Teil eines europäischen Registers. Das Besondere daran ist, dass die Patienten selbst ihre Daten über Smartphone, Tablet oder PC darin eingeben und über deren Verwendung frei entscheiden können. Die Daten werden mit spezifischen Outcome-Parametern ausgewertet. Das Register kann der Beantwortung vorbestimmter wissenschaftlicher, klinischer, ökonomischer oder auch gesundheitspolitscher Fragestellungen dienen. Es kann aber auch Daten für mögliche spätere Fragestellungen sammeln.

Wie funktioniert das Patientenregister?

Die Dateneingabe erfolgt über einen Webbrowser. Die Daten werden über eine sichere verschlüsselte Übertragung an eine zentrale Datenbank übermittelt. Es werden keine Daten auf dem Gerät gespeichert oder können vom System des Geräts entnommen werden, wie es bei einer nativen App der Fall wäre. Die Datenbank befindet sich in einem Oracle-Datenbankserver, die in einem hochsicheren und leistungsstarken Rechenzentrum untergebracht sind. Es sind keine öffentlichen (amazon, google) oder staatlichen Server beteiligt. Die Daten sind vollständig anonymisiert. Die Dateneingabe kann jeden Tag oder jede Woche erfolgen.

Alle Daten werden über einen Webbrowser auf dem eigenen Gerät des Patienten eingegeben. Die Dateneingabeformulare umfassen demografische Angaben, Lebensgewohnheiten, RLS-spezifische und begleitende Medikation, Nebenwirkungen, Vitalparameter, Komorbidität, Schlafverhalten sowie krankheits- bzw. schlafspezifische Fragebögen (RLS-Schweregradskala, IRLS-6-Schweregradskala, ISI) und globale Fragebögen (BDI, EQ-5D) für patientenbezogene Ergebnisse, die von den einzelnen Patienten selbst in das Register eingegeben werden.

Ein erstes Pilotprojekt wurde bereits in Frankreich erfolgreich durchgeführt. In Deutschland sollen im nun Rahmen einer Pilotstudie an zunächst zwei Zentren (Marburg, München) die technischen Voraussetzungen auf- und ausgebaut werden. Dabei werden die Fragebögen aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt und die Benutzeroberfläche wird entsprechend programmiert, um anschließend RLS-Patienten für die Dateneingabe einzubinden. Parallel dazu werden rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen geklärt.

Stand: Mai 2022

Weitere Informationen zum Patientenregister finden Sie in diesem Video (nur in Englisch verfügbar)