Ergebnisse der EFNA-Umfrage zur Stigmatisierung bei neurologischen Krankheiten

Anlässlich des World Brain Days 2020 hat die Europäische Föderation der Neurologischen Vereinigungen (EFNA) die Ergebnisse ihrer jüngsten Umfrage zu Stigma und neurologischen Störungen veröffentlicht.

Auf die Umfrage gingen 1373 Antworten aus 37 Ländern ein. Die meisten kamen aus den Bereichen Myalgische Enzephalomyelitis (ME), Dystonie, Migräne oder Kopfschmerzen und chronische Schmerzen. Der Bericht enthält Gesamtergebnisse, krankheitsspezifische Ergebnisse und einen Vergleich der Krankheitsbereiche.

Klicken Sie hier, um den Bericht herunterzuladen (nur in Englisch verfügbar).

Der Weltgesundheitsorganisation zufolge ist Stigmatisierung eine der Hauptursachen für Diskriminierung und Ausgrenzung: Sie beeinträchtigt das Selbstwertgefühl der Menschen, trägt dazu bei, ihre Familienbeziehungen zu zerstören, und schränkt ihre Fähigkeit ein, soziale Kontakte zu knüpfen und eine Wohnung und Arbeit zu finden.

Zusammenfassung der Ergebnisse

92% der Befragten geben an, sich aufgrund der neurologischen Störung, mit der sie leben, von der Stigmatisierung betroffen zu fühlen. Unverständnis wird als Hauptursache dafür gesehen, gefolgt von Mythen/Fehlvorstellungen über diese Störungen und ihre unsichtbare Natur.

Das Problem der Stigmatisierung hat sich im Umgang mit medizinischen Fachkräften als äußerst problematisch erwiesen. 74% waren der Meinung, dass eine medizinische Fachkraft nicht an das Ausmaß oder die Schwere ihrer Symptome glaubt, und der gleiche Prozentsatz ist der Ansicht, dass sie keine angemessene oder geeignete Behandlung erhalten, weil eine medizinische Fachkraft sie nicht ernst nimmt.

Die Stigmatisierung ist auch innerhalb der Familie und in sozialen Situationen weit verbreitet. 49% geben an, dass ihre Familien ihnen manchmal das Gefühl geben, ihren Zustand zu übertreiben, und traurigerweise wurde 32% der Befragten mit Kindern das Gefühl vermittelt, dass sie unzulängliche Eltern sind.

Fast die Hälfte der Befragten, die in ihrer Kindheit mit einer neurologischen Störung lebten, fand es schwierig, in der Schule Freunde zu finden oder Freundschaften zu pflegen, und eine ähnliche Anzahl wurde aufgrund ihrer Erkrankung von Schulveranstaltungen ausgeschlossen.