Gegen die „ruhelosen Beine“

Monatliche Treffen ab dem 10. November in der Maistrasse

Landshut, 17. Oktober 2022. Landshut hat endlich eine dedizierte Selbsthilfegruppe für Betroffene des Restless Legs Syndroms. Die Gründerin und Gruppenleiterin beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Krankheitsbild der „ruhelosen Beine“. Die Treffen finden monatlich statt. Los geht es am 10. November, um 15.00 Uhr, in den Räumlichkeiten des Diakonischen Werks Landshut e.V. in der Maistrasse 8.

Das Restless Legs Syndrom (RLS) ist ein weitverbreitetes neurologisches Erkrankungsbild und betrifft schätzungsweise 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Charakteristisch für ein RLS ist ein quälender Bewegungsdrang in den Beinen, aber auch in den Armen und anderen Körperregionen. Dieser geht einher mit unterschiedlichen unangenehmen Empfindungen, die von einem Kribbeln, Ziehen oder Brennen über Hitze- oder Kältegefühle bis hin zu schmerzhaften Krämpfen reichen. Betroffene beschreiben ihre Beschwerden meist als „tief innen liegend“, häufig klagen sie über Schlaflosigkeit. Das RLS ist nicht mit Wadenkrämpfen zu verwechseln, und unterscheidet sich auch vom Gefühl eingeschlafener Glieder oder dem bei Diabetikern auftretenden Gefühl brennender Nadelstiche. RLS-Beschwerden verstärken sich in Ruhesituationen und nehmen abends und nachts zu. Linderung verschafft dann nur Bewegung. Der resultierende ständige Bewegungsdrang wird mitunter als sehr belastend wahrgenommen und als deutliche Einschränkung der Lebensqualität.

Um Betroffenen eine Plattform zum Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Hilfe zu bieten, hat die Selbsthilfe-Expertin und RLS-Betroffene Waltraud Duven nun die erste Landshuter RLS-Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe-Kontaktstelle Niederbayern des Diakonischen Werks Landshut e.V. organisiert und leitet sie ab dem 10. November monatliche Treffen in der Maistraße 8.

„RLS ist verbreiteter, als es die offiziellen Betroffenen-Zahlen vermuten lassen. Oft wird das Syndrom aber gar nicht oder erst viel zu spät diagnostiziert. Hier wollen wir Awareness schaffen. Und wir wollen zur Selbsthilfe befähigen und den Austausch fördern. Da sich die RLS-Symptome oft stark unterscheiden, ist es schwierig, die eine Behandlungsmethode auszumachen, die Linderung verschafft. Umso wertvoller ist es für Betroffene, sich auszutauschen, ihre persönlichen Erfahrungen weiterzugeben, und im Gegenzug Tipps, Anregungen und auch Kraft von Menschen zu bekommen, denen es ähnlich ergeht wie ihnen. Davon profitiert im Übrigen nicht nur der oder die Betroffene, sondern das gesamte Gesundheitssystem. In der Selbsthilfe – ganz gleich welcher Krankheit sie sich widmet – treffen Menschen aufeinander, die sich seit Jahren und Jahrzehnten mit ihrer Krankheit auseinandersetzen und dabei eine Expertise erlangt haben, die nicht selten ihresgleichen sucht. Diesen Wissensschatz wollen wir heben und nutzen.“

Mit der gebürtigen Wienerin bekommen die Landshuter RLS-Betroffenen eine erfahrene Gruppenleiterin. Waltraud Duven ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen in der Selbsthilfe aktiv: unter anderem als Gruppenleiterin für neurologische Erkrankungen, als Leiterin des Dachverbands RLS Österreich (bis 2020), als Mitglied der European Federation of Neurological Associations, und seit 2018 auch als stellvertretende Vorsitzende des Bundesverband Selbsthilfe Österreich. Außerdem ist sie seit November Vorstandsmitglied der Deutschen RLS Vereinigung.

Die SHG Restless Legs Landshut trifft sich vorerst immer am zweiten Donnerstag des Monats, um 15.00, in der Maistraße 8. Auftakt ist am 10. November 2022. Jede und jeder ist willkommen, um Anmeldung wird gebeten.