IQWiG legt neue Themen für HTA-Berichte fest

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat aus den von Bürgern eingereichten Themenvorschlägen fünf für eine wissenschaftliche Untersuchung ausgewählt. Wissenschaflterteams werden diese jetzt im Rahmen des sogenannten ThemenCheck Medizin bearbeiten und Health Technology Assessments (HTA) erstellen.

Die Themen sind „Strahlentherapie bei Fibromatosen an Hand und Fuß“, „Nichtmedikamentöse Verfahren bei Restless-Legs-Syndrom“, „Empfängnisverhütung durch Hormon- oder Kupferspirale“, „Yoga bei Burnout“ und Augentraining bei Kindern und Jugendlichen“.

Das IQWiG sucht und beauftragt nun externe Wissenschaftler-Teams. Diese werden die fünf ausgewählten Fragestellungen untersuchen und jeweils eine wissenschaftliche Gesundheitstechnologiebewertung (engl. = HTA) dazu erstellen. Diesen liegt meist ein fester Fragenkatalog zugrunde, zum Beispiel: Was sind medizinische Vor- und Nachteile eines Verfahrens? Ist es besser als bisherige Alternativen? Was kostet es? Sind ethische Aspekte zu beachten? Hat das Verfahren gesellschaftliche Auswirkungen? Dabei recherchieren die Autorinnen und Autoren der HTA-Berichte die wissenschaftliche Literatur zu den Fragen, bewerten ihre Ergebnisse und geben auf dieser Grundlage Empfehlungen ab. Zum Thema Nichtmedikamentöse Verfahren bei Restless-Legs-Syndrom wird das vom IQWiG beauftragte externe Wissenschaftler-Team untersuchen, ob sich zum Beispiel durch Akupunktur oder Magnetfeldtherapie die Symptome lindern lassen.

Die vollständigen HTA-Berichte umfassen jeweils den wissenschaftlichen und einen Herausgeberkommentar des IQWiG. Eine zusätzlich erstellte kompakte Fassung der Berichte („HTA kompakt“) gibt Bürgerinnen und Bürgern auch eine leicht verständliche Antwort auf ihre Frage an die Wissenschaft. Die Bewertungen werden nach Abschluss als sogenannte HTA-Berichte beim ThemenCheck Medizin auf der Internetseite des Instituts veröffentlicht. Darüber hinaus leitet das IQWiG alle HTA-Berichte an Institutionen und Akteure weiter, die über den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung und die Ausgestaltung des Gesundheitswesens in Deutschland entscheiden.

Beim ThemenCheck Medizin des IQWiG können Bürgerinnen und Bürger seit 2016 Fragen an die Wissenschaft stellen und Vorschläge für wissenschaftliche Begutachtungen von Untersuchungs- und Behandlungsverfahren einreichen. Grundsätzlich sind dafür alle Themen geeignet, die die Gesundheitsversorgung betreffen: von Vorsorgemaßnahmen und Früherkennung über die Diagnostik, die medizinische Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Nur die Bewertung von Arzneimitteln ist im Rahmen des ThemenCheck Medizin nicht vorgesehen. Bei der Themenauswahl finden sowohl die Bürgersicht und die Patientenperspektive als auch die wissenschaftliche Bedeutung der Themen Berücksichtigung: In einer ersten Stufe trifft der Auswahlbeirat – besetzt mit Bürgerinnen und Bürgern, Patientenvertreterinnen und -vertretern – zunächst eine Vorauswahl von 15 Themen. Vertreterinnen und Vertreter der die Stiftung tragenden Institutionen sowie das Bundesgesundheitsministerium unterstützen das IQWiG dann in der zweiten Auswahlstufe dabei, die für HTA-Berichte geeigneten Themen zu bestimmen.

Quelle: https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_27331.html