Abgeschlossene Projekte

Projekt: Epigenetische Einflüsse beim RLS. Pilotprojekt Methylom im Gehirn

Institution: TU München, Klinikum rechts der Isar
Projektleitung: Prof. Dr. Juliane Winkelmann

Mit dem Begriff „Epigenetik“ sind vor allem solche molekularbiologischen Prozesse gemeint, die die Umsetzung der genetischen Information regulieren. Mittels epigenomweiten Assoziationsstudien (EWAS) wurde die Epigenetik zunächst anhand von Blutzellen von RLS-Patienten analysiert. Die EWAS-Befunde in den Blutproben zeigten eine große Zahl von Veränderungen. Eine Meta-Analyse der drei Blut-EWAS ergab 32 Positionen im Genom, die signifikant mit RLS assoziiert sind. Diese Ergebnisse stellen potenzielle Biomarker des RLS dar; weitere Forschungen dazu sollen folgen.


Projekt: Identifizierung der genetischen Ursachen für familiäres RLS durch Ganzgenom-Sequenzierung

Institution: Helmholtz Zentrum München, Institut für Neurogenomik
Projektleitung: Dr. rer. nat. Barbara Schormair

Die Erforschung der genetischen Ursachen des RLS ist bereits fortgeschritten, aber in den großen RLS-Familien war die Suche nach einem krankmachenden Gen bisher erfolglos. Die identifizierten genetischen Varianten erklären nämlich noch nicht das gehäufte Auftreten von RLS in den Familien. Vor diesem Hintergrund wurde in diesem Projekt erstmals die hochinnovative Technik der Ganzgenom-Sequenzierung auf das RLS in großen Familien angewendet. In drei Familien wurden zwischen 5 und 10 Personen aus mindestens drei Generationen untersucht. In den ersten Analysen konnten keine eindeutigen Krankheitsgene in den jeweiligen Familien gefunden werden, jedoch viele Kandidatengene. Aus diesen die tatsächlich relevanten Gene herauszufiltern, ist insbesondere dadurch erschwert, dass es bisher wenige Vergleichsdaten gesunder Personen gibt. Diese sind jedoch für den Ausschluss nichtrelevanter genetischer Veränderungen unabdingbar. Die Sequenzdaten der RLS-Familien werden regelmäßig wieder ausgewertet, wenn neue Vergleichsdatensätze vorliegen.


Projekt: Untersuchungen zur Häufigkeit des RLS und dessen Einfluss auf das Rehabilitationsergebnis in der geriatrischen und neurologischen Rehabilitation

Institution: Klinik Maria Frieden Telgte
Projektleitung: Prof. Dr. Svenja Happe

Ziel der Studie war es, die Häufigkeit des RLS bei geriatrischen Rehabilitanden zu ermitteln und dessen Einfluss auf das Rehabilitationsergebnis zu untersuchen. Außerdem wurden die Parameter Schlafqualität, weitere Schlafstörungen und mentaler Zustand von Probanden mit und ohne RLS verglichen. Es zeigte sich, dass das RLS bei Menschen in der geriatrischen Rehabilitation durchaus eine Rolle spielt und die Häufigkeit in dieser Altersgruppe mit Angaben aus anderen Studien vergleichbar ist. Nichtsdestotrotz konnte nicht belegt werden, dass das Vorliegen eines RLS auch einen signifikanten Einfluss auf das Rehabilitationsergebnis hat.


Projekt: Genomweite Assoziationsstudie des RLS

Institution: Helmholtz Zentrum München, Institut für Neurogenomik
Projektleitung: Prof. Dr. Juliane Winkelmann

Im Ergebnis dieser Studie konnten 13 neue genetische Risikovarianten für das Restless Legs Syndrom gefunden werden. Zusätzlich untersuchten die Forscher, mit welchen biologischen Abläufen die Risikovarianten am ehesten verbunden sind, und entdeckten Überraschendes: Vor allem Gene, die an der embryonalen Entwicklung des Nervensystems beteiligt sind, tauchten in dieser Untersuchung auf und das, obwohl ein RLS meist erst in späteren Lebensjahrzehnten auftritt. Das lässt vermuten, dass angeborene Besonderheiten des Nervensystems sich erst später in Form eines RLS bemerkbar machen könnten.


Projekt: COR-Studie: Natürlicher Verlauf des RLS

Institution: Universitätsklinikum Münster, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin
Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Berger

Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster untersuchte im Rahmen der großen Langzeitstudie „Course of Restless Legs Syndrome“ (COR) über mehrere Jahre hinweg den natürlichen Verlauf des RLS. Ziel war es, den Schweregrad von RLS-Symptomen und insbesondere deren Veränderungen über die Zeit mittels Fragebogen zu erfassen, ebenso wie Begleiterkrankungen, individuelle Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag und die Lebensqualität Betroffener sowie deren Veränderungen über die Zeit.


Projekt: Untersuchung der Wirksamkeit der Ganzkörperkältetherapie und der lokalen Kältetherapie zur Linderung der Symptome bei Patienten mit RLS

Institution: Universität Bremen-Ost, Institut für Klinische Neurophysiologie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Projektleitung: Prof. Dr. Svenja Happe

Im Rahmen dieser Pilotstudie wurde der Effekt einer Ganzkörperkältetherapie in einer Kältekammer (- 60 °C) bzw. einer lokalen Kältetherapie mit kalter Luft an den Beinen (- 17 °C) auf die Beschwerden von RLS-Patienten untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Besserung der RLS-Symptome sowie der Schlaf- und Lebensqualität bei beiden Behandlungsarten. Allerdings nahmen die Symptome bei der lokalen Therapie nach Beendigung der Behandlungsphase schnell wieder zu; im Gegensatz dazu zeigte sich bei der – 60 °C-Gruppe eine deutlich stabilere und länger anhaltende Verbesserung der RLS-Beschwerden.


Projekt: Untersuchung der Modulierbarkeit spinaler motorischer Kreisläufe durch transkutane spinale Gleichstromstimulation bei Patienten mit idiopathischem RLS

Institution: Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Klinische Neurophysiologie
Projektleitung: Prof. Dr. Walter Paulus, Dr. Cornelius Bachmann

Bei der transkutanen spinalen Gleichstromstimulation handelt es sich um eine nichtinvasive und schmerzlose Methode zur Modulation der spinalen (= im Rückenmark befindlichen) Aktivität. Konzepte zur Pathophysiologie des RLS gehen auch von einer verminderten absteigenden Hemmung oder erhöhten Erregbarkeit des Rückenmarks aus. Ziel der Studie war es, diese erhöhte Erregbarkeit durch transkutane spinale Gleichstromstimulation zu lindern. Die Ergebnisse unterstützen das pathophysiologische Konzept und weisen darauf hin, dass transkutane spinale Gleichstromstimulation eine effiziente nichtpharmakologische Methode zur Behandlung von Patienten mit primärem RLS sein könnte.


Projekt: Erhebung der Prävalenz des Restless Legs Syndroms bei stationär behandelten Patienten mit einer Depression

Institution: Universität Bremen-Ost, Abteilung für Klinische Neurophysiologie; Universitätsklinikum Münster, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin; Universität Freiburg, Interdisziplinäres Schmerzzentrum und Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, et al.
Projektleitung: Prof. Dr. Svenja Happe, Prof. Dr. Magdolna Hornyak, Prof. Dr. Klaus Berger, et al.

Bevölkerungsstudien zeigten einen Zusammenhang zwischen RLS und Depression. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit des RLS bei stationär behandelten depressiven Patienten zu ermitteln und zu untersuchen, ob es eine Assoziation mit unterschiedlichen depressiven Störungen gibt. Es zeigte sich, dass bei Patienten mit manifester Depression im Vergleich zur deutschen Gesamtbevölkerung ein RLS nicht häufiger auftritt. Es zeigte sich ferner, dass es auch keine Unterschiede bei den einzelnen Subtypen der Depression gibt.