Eine ausgewogene Ernährung ist unentbehrlich für eine gesunde Entwicklung und ein einwandfreies Funktionieren unseres Körpers.


Insbesondere Vitamine und Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren sowie essenzielle Fettsäuren spielen dabei eine herausragende Rolle. Ein Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure kann zu einem RLS führen oder die RLS-Symptomatik ungünstig beeinflussen.

Häufig wird nach einem Ernährungsplan für RLS-Betroffene gefragt. Diesen gibt es leider nicht. Dennoch können RLS-Betroffene etwas für ihre Gesundheit tun, indem sie auf eine gesunde Ernährung achten und für sich ganz individuell feststellen, welche Speisen und Getränke die Symptome verschlechtern oder auch verbessern können.

Da Eisenmangel bei der Entstehung eines RLS eine entscheidende Rolle spielt, sollte auf eine eisenreiche Ernährung geachtet werden.

Extra viel Eisen: Da ist es drin!

Eisen ist das häufigste Spurenelement im Körper. Es wird für den Transport von Sauerstoff und für dessen Speicherung benötigt. Wichtig zu wissen ist, dass Spurenelemente wie Eisen im Gegensatz zu Vitaminen beim Erhitzen nicht zerstört werden.

Das Eisen aus tierischen Lebensmitteln, sogenanntes Hämeisen, kann in unserem Darm etwa 2 bis 3mal besser resorbiert werden und wird somit im Körper effektiver verwertet als das Eisen pflanzlicher Nahrungsmittel. Besonders reich an Eisen sind Innereien wie z.B. Leber.

Aber auch einige pflanzliche Quellen können sehr viel Eisen enthalten. Das Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln liegt als sogenanntes Nicht-Hämeisen vor. Diese Eisenform muss im Körper erst umgewandelt werden. Die besten Eisenlieferanten unter den Pflanzen sind Spinat, Topinambur, Möhren oder Mangold. Aber auch Pilze, Hülsenfrüchte sowie bestimmte Getreide wie Amaranth oder Quinoa sind sehr eisenreich. Um die schlechtere Bioverfügbarkeit der Getreide etwas auszugleichen, kann man sie gut mit Säurehaltigem wie Obst kombinieren. Gut gelingt dies, wenn man sich ein Frühstück aus Hirse- oder Haferbrei mit frischem Obst zubereitet, oder statt weißem Reis und Nudeln einmal Wildreis oder Grünkern als Beilage wählt. Als eisenhaltiger Snack sind Nüsse sehr gut geeignet.

Koffein, Alkohol und Tabak vermeiden

Vielfach wird von RLS-Betroffenen eine Verschlechterung der Symptome bei Alkohol-, Kaffee-, Tee- und Nikotingenuss berichtet. Auch Schokolade, kohlensäurehaltige Getränke, raffinierter Zucker und Zuckerersatzstoffe können die Beschwerden verstärken. Wichtig! Bei einem RLS sollte nach 15 Uhr kein Kaffee und ab vier Stunden vorm Zubettgehen kein Alkohol mehr konsumiert werden.

Was muss bei der Einnahme von L-Dopa beachtet werden?

PatientInnen, die L-Dopa einnehmen, sollten beim Verzehr eiweißreicher Lebensmittel beachten, dass Eiweiß die Aufnahme von L-Dopa in den Körper stören und die Wirkung des Medikaments verringern kann. Um dies zu verhindern, wird empfohlen, L-Dopa etwa eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen einzunehmen. Keinesfalls sollten RLS-Betroffene, die L-Dopa einnehmen, auf eiweißhaltige Nahrung gänzlich verzichten. Im Regelfall reicht es aus, die tägliche Menge an Nahrungseiweiß über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.

Was muss bei Einnahme von Begleitmedikamenten beachtet werden?

Da einige RLS-PatientInnen Begleitmedikamente einnehmen, die nachweislich zu einem Mangel an bestimmten Mikronährstoffen führen (z. B. Mittel gegen Sodbrennen führen zu Mangel an B12 und Magnesium, Statine zu Mangel an Q10), was wiederum die RLS Symptomatik verstärken kann, gehört es bei einem ganzheitlichen Therapieansatz der Patienten mit dazu, mit dem behandelnden Arzt den Therapieplan abzusprechen.

Ballaststoffe bei opioidinduzierter Verstopfung

Bei einer opioidinduzierten Verstopfung (Obstipation) sollte für eine angemessene Bewegung sowie eine ausreichende Flüssigkeits- und Ballaststoffzufuhr (Flohsamen, Weizenkleie) geachtet werden. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, sollte man mit seinem behandelnden Arzt weitere Möglichkeiten besprechen.

Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten

Für die Gesundheit ist das ausreichende Trinken am Tag mindestens ebenso wichtig wie die richtige Ernährung. Der menschliche Körper besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser. Wasser regelt die Körpertemperatur, dient als Transportmittel für beispielsweise Blut, Harn und Schweiß sowie als Lösungsmittel für fast alle Stoffe in der Zelle. Unser Körper scheidet täglich große Mengen an Flüssigkeit aus. Zur Aufrechterhaltung eines optimalen Flüssigkeitsniveaus müssen diese Verluste immer wieder ausgeglichen werden. Ein Teil des Flüssigkeitsbedarfes wird durch die Nahrung gedeckt. Zusätzlich sollte man etwa zwei Liter Wasser pro Tag trinken.

Tabletten und Kapseln sollten stets mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden – dadurch wird der Schluckvorgang erleichtert und der Wirkstoff im Magen schneller freigesetzt. Anstelle von Fruchtsäften oder Heißgetränken sollte dabei kohlensäurearmes oder stilles Wasser gewählt werden. Dies verhindert nicht nur unangenehmes „Aufstoßen“, sondern beugt auch einer Wechselwirkung zwischen dem Saft und den Medikamenten vor.